Berlin, 28. Februar 2017. Gabriela Mistral und Pablo Neruda, Gonzalo Rojas und Óscar Hahn: In Chile haben die Dichter seit jeher eine besondere Position als Geschichtenerzähler, die die Identität des Landes in besonderer Weise prägen und abbilden. „Chilenische Lyrik im bewegten 20. Jarhundert“ heißt der Gedichtband, den Mario Markus am Freitag, 3. März, um 19 Uhr im Instituto Cervantes Berlin vorstellen wird.
Der Deutsch-Chilene Mario Markus, Sohn deutscher Exilanten, denkt und arbeitet interdisziplinär: Er war im Hauptberuf ein herausragender Physiker, der auch lange am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund geforscht hat. Neben seinem naturwissenschaftlichen Interesse hat er eine große Leidenschaft für Literatur und Poesie. Markus verfasste Lyrikbände und Romane; er rezitiert und übersetzt Gedichte. Im Instituto Cervantes stellt er nun seine eigene Anthologie der chilenischen Lyrik vor, also seinen eigenen Blick auf das 20. Jahrhundert. Sein Anliegen ist es, Brücken zu bauen zwischen den beiden Kulturen, wie er es nennt, der Naturwissenschaft und Kunst, und zwischen den Vorstellungswelten Chiles und Deutschlands. Mario Markus organisierte seit den 80er Jahren auch Arbeiten und Ausstellungen zum Thema Computergrafik, die international ausgestellt wurden. Bereits auf deutsch erschienen ist sein Lyrikband „Stiche“ (Lychatz Verlag, Leipzig 2016). Zudem hält er populärwissenschaftliche Vorträge, wie etwa 2016 in der Berliner „Urania“ („Wie ich lernte, die Insekten zu bewundern").