
Lina Meruana (Foto: Jarvier Narvaez) und Antonia Torres (Foto: privat)
Zur Leipziger Buchmesse präsentieren die Schriftstellerinnen Lina Meruane (Prosa) und Antonia Torres (Poesie) ihre neuesten Werke. Sie treten bei Ihrer Lesereise auch in Berlin (Instituto Cervantes) auf; Antonia Torres liest zudem in Bonn und Düsseldorf, wo sie an einem Übersetzungsworkshop teilnimmt.
Beide Schrifstellerinnen gehören zu den herausragenden und vielversprechenden neuen weiblichen Stimmen aus Chile und sind bereits preisgekrönt. Lina Merune, geboren 1970 in Santiago, hat italienisch-palästinensische Wurzeln. Sie studierte Literatur und promovierte in New York, wo sie aktuell auch Kreatives Schreiben an der New York University unterrichtet. Ihre Literatur ist – geographisch wie stilistisch - grenzüberschreitend.
In Leipzig und Berlin wird Lina Meruane Ausschnitte aus ihrem Roman „Fruta Podrida“ („Verbotene Frucht“) lesen, den sie als Stipendiatin der Guggenheim Stiftung schrieb, sowie aus „Sangre en el ojo“ (dt. „Blut im Auge“), der mit der Unterstützung eines Stipendiums des National Endowment for the Arts (USA) entstand. „Die Prosa von Meruane ist scharf und so ätzend, dass die Sätze sich manchmal auflösen, bevor sie ihren Endpunkt erreichen“, beschrieb die mexikanische Zeitung El Universal den Stil Meruanes.
Antonia Torres (*1975) kommt aus Valdivia (Chile), wo sie auch heute wieder lebt. Sie gehört einer Generation von Schriftstellern an, die als „Lyriker der 1990er Jahre“ oder auch als náufragos (dt. Schiffbrüchige) bezeichnet werden und sich insbesondere mit den gesellschaftlichen und politischen Transformationsprozessen seit der letzten chilenischen Militärdiktatur (1973-90) auseinandersetzen. Sie verbrachte mehrere Jahre mit ihrer Familie in Düsseldorf, wo sie ihre Doktorarbeit über zeitgenössische chilenische Lyrik verfasste.
Ihr neuester Gedichtband, kürzlich in Deutschland (zweisprachig) erschien, heißt Umzug (span. Mudanza; 120 Seiten, Düsseldorf University Press, € 14,80, Übersetzung Karolin Viseneber). Der Wechsel zwischen den Sprachen steht bei Antonia Torres für eine Ästhetik der Nicht-Verortbarkeit; bei der Lektüre der Gedichte bereist der Leser verschiedene Sprachen, Städte, Länder und Kontinente und wird stets auf neue desorientiert. In ihren Gedichten erscheint eine klare, poetische, bisweilen gebrochene (Erzähl-)Stimme.
Ermöglicht wurde die Lesereise (mit folgenden Terminen) von der Kulturabteilung des chilenischen Außenministeriums. Alle Veranstaltungen sind zweisprachig.
Düsseldorf: Übersetzungsworkshop. Mo, 14. März, 14-18 Uhr, Haus der Universität, Schadowplatz 14. Lesung: Mo, 14. März 2016, 19:30 Uhr. Ort s.o.
Bonn: Lesung, Di, 15. März, 20 Uhr. Bonn, Buchhandlung Böttger, Maximilianstr. 44
Berlin: Lesung, Mi, 16. März, 19 Uhr, Instituto Cervantes, Rosenstraße 18-19, 10178 Berlin.
Leipzig: Leipziger Buchmesse, Sa, 19. März, 12-13 Uhr. Forum International: Halle 4, C 503
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