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Wasserstoff-Strategie: Minister Jobet legt Plan für Energiepolitik bis 2050 dar

Berlin, 7. September 2020. Chile will bis zum Jahre 2030 zu den weltweit führenden Produzenten von grünem Wasserstoff gehören. In einem Webinar mit rund 100 Teilnehmern aus Industrie, Wissenschaft und öffentlichen Einrichtungen stellte Energieminister Juan Carlos Jobet die Eckpunkte der nationalen Wasserstoff-Strategie 2050 vor.

Die Details der Strategie werden im kommenden November bekanntgegeben werden. An dem Webinar nahmen auch Christian Hellbach, der deutsche Botschafter in Chile, und die chilenische Botschafterin in Deutschland, Cecilia Mackenna, teil. Beide schlossen sich der Einladung des Ministers an potenzielle Unternehmenspartner und Investoren aus Deutschland an.

Chile möchte weltweit neue Maßstäbe setzen bei der Produktion sowie beim Export grünen Wasserstoffs. „Unser Land strebt die vollständige Klimaneutralität bis zum Jahre 2050 an“, unterstrich der Minister. Die endgültige Schließung der Kohlekraftwerke in Chile wird nach dem aktuellen Zeitplan bis 2040 abgeschlossen sein. Bereits in den vergangenen Jahren sind die Preise für Solar- und Windenergie im internationalen Markt stark gesunken, und diese fortlaufende Tendenz bildet die Basis für die künftige Produktion von Wasserstoff zu extrem wettbewerbsfähigen Preisen.

„Bereits ab 2030 wird der Wasserstoffpreis derart sinken, dass dies im Folgenden die Transportkosten von Chile aus mehr als ausgleichen wird“, führte der Minister aus. Er zitierte eine Studie der internationalen Beratungsfirma McKinsey, der zufolge die Anwendungen für Wasserstoff sich aktuell von der Nischen- zur Massenfertigung entwickeln - und dass im Jahr 2050 der Anteil von Wasserstoff im weltweiten Energiemix mehr als die Hälfte des heutigen Erdölverbrauchs ausmachen wird. Der Minister betonte, dass Chile bereits heute 70 Mal mehr grüne Energie produzieren kann als das Land selbst benötigt.

Um die ehrgeizigen Ziele bis 2050 umsetzen und das gigantische Potenzial Chiles entwickeln zu können, über welche das Land aufgrund seiner natürlichen Gegebenheiten verfügt, sind in erster Linie große Investitionen in Infrastruktur nötig, wie etwa in den Bereichen Übertragung, Speicherung und Forschung. Der Minister hob die exzellenten Möglichkeiten für deutsche Investoren in Chile hervor und erwähnte die positiven makroökonomischen Daten des Landes, etwa die hohe Währungsstabilität. Außerdem biete Chile mit seinen zahlreichen bereits gültigen Freihandelsabkommen einen direkten Zugang zu 86 Prozent des Potenzials der weltweiten Märkte.

Der deutsche Botschafter in Chile, Christian Hellbach, wie darauf hin, dass Deutschland und Chile im Jahr 2019 eine Energiepartnerschaft (Energy Partnership) unterzeichnet haben, die sich auf einer intensiven Zusammenarbeit beider Länder begründet. Die Kooperation begann bereits im Jahre 2008, als die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ im Auftrag der Bundesregierung eine Studie zum den Möglichkeiten Chiles im Bereich erneuerbare Energien in Auftrag gab. Hellbach hob „das fantastische Potenzial und die Geschäftsmöglichkeiten hervor, die sich in den kommenden Jahren bieten werden. Er führte aus, dass die deutschen Institutionen in Chile, wie die Deutsch-Chilenische Handelskammer und die GIZ, mit ihrem Netzwerk und ihren Experten mögliche Investoren unterstützen werden.

Botschafterin Cecilia Mackenna fügte hinzu: „Wir müssen die enge Zusammenarbeit, die wir im Bereich Energie im Laufe der Jahre aufgebaut haben, bestmöglich nutzen. Beide Länder fühlen sich der Energiewende und dem Kampf gegen den Klimawandel verpflichtet, so dass diese Partnerschaft so viele Akteure wie möglich einbeziehen sollte, sowohl aus dem öffentlichen wie aus dem privaten Sektor.“

Rainer Schröer, Leiter des Energieprogramms der GIZ in Chile resümierte, dass „die Ausführungen des Ministers gezeigt haben, dass Chile wahrhaftig zum heimlichen Champion im Bereich Wasserstoff geworden ist, ganz so, wie es u.a. bereits die Experten des World Economic Council betont haben.“

Cerro Dominador ist eine "Concentrated Solar Power plant", kurz CSP - die erste ihrer Art in Lateinamerika mit einer Gesamtkapazität von 210 Megawatt (MW).