Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Energieministerin Susana Jímenez signierten das Abkommen zur Energiepartnerschaft beider Länder.
Berlin, 10. April 2019. Energieministerin Susana Jímenez und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier haben im Rahmen des Berlin Energy Transition Dialogue 2019 in Berlin ein wichtiges Kooperationsabkommen zur Energiepartnerschaft unterzeichnet. Ziel des Abkommens ist es, einen hochrangingen politischen Dialog über die wichtigsten Themen im Energiesektor zwischen Chile und Deutschland zu fördern. Das Papier sieht eine enge Zusammenarbeit in den drei Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Reduzierung des Kohlenstoffausstosses vor.
Auf der Grundlage der Partnerschaft wird ein gemischter politischer Ausschuss mit Vertretern beider Regierungen als Lenkungsausschuss aufgestellt, der sich einmal im Jahr für eine Definition der großen Ziele treffen wird. Dem Ausschuss werden drei Arbeitsgruppen für die unterschiedlichen thematischen Bereiche untergeordnet sein. „Konkret werden beide Regierungen in Themen der Regierungspolitik zu Energie zusammenarbeiten“, führte Ministerin Susana Jiménez aus. Dazu gehörten Planung sowie kurz- und langfristige Regularien für nachhaltige Energieentwicklung, erneuerbare Energien und ihre Einspeisung in ein modernes, flexibles und intelligentes Netz, Energieeffizienz mit all ihren Facetten, zukunftsorientierte Energietechnologien und Innovation, Marktmechanismen sowie Geschäftsmodelle zur Verbesserung der Energiewende, Verbesserung der Rahmenbedingungen für Investitionen des privaten Sektors in nachhaltige Energie sowie der Aufbau der Kapazitäten einschließlich öffentlicher Sensibilisierung und Ausbildung, so die Energieministerin.
Deutschland und Chile teilen zudem ihre Verpflichtung zur Sicherstellung einer sicheren und nachhaltigen Lieferung und Nutzung von Energie; und beide Länder betonen die Bedeutung der Beteiligung des privaten Sektors bei der Förderung und Nutzung der Erneuerbaren sowie im Bereich der Energieeffizienz. Beide Länder betonten auch die Rolle der Kommunikationsstrategien bei der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Energiewende.
„Chile hat den Übergang von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien erfahren, und ich konnte während meines Deutschlandbesuchs feststellen, dass unser Land weltweit als Referenz für den Ausbau von sauberen Energien genannt wird. Auch bei der Einführung der Elektromobilität sind wir mit unser schnellen Umsetzung Vorreiter“, so Jímenez. „Die Herausforderung besteht nun darin, Flexibilität in das Stromsystem zu integrieren, während die Nutzung der Erneuerbaren gleichzeitig stark wächst.“
Die Energieministerin trat auch als Panelistin auf der Konferenz Berlin Energy Transition Dialogue auf, an der zahlreiche Minister und internationale Organisationen wie die Internationale Energieagentur teilnahmen.
Das Energieprogramm der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die in Chile den Ausbau von nachhaltigen Energiequellen und die Energieeffizienz gemeinsam mit dem Energieministerium fördert, hat maßgeblich zur Umsetzung des Abkommen beigetragen, das die exzellenten Beziehungen im Bereich Energie zwischen Chile und Deutschland weiter vertiefen wird.
Die ehrgeizige chilenische Agenda ergänzt sich gut mit der deutschen Erfahrung
Cornelia Sonnenberg, Geschäftsführerin der Deutsch-Chilenischen Industrie- und Handelskammer bestätigte, dass „Deutschland große Bemühungen unternommen hat um seine Energiematrix verträglicher für den Planeten zu gestalten. Ein Beispiel dafür ist, dass 2018 mehr als 40 % der Elektrizität aus erneuerbaren nicht konventionellen Energien gewonnen wurde, während sich diese Zahl zu Beginn des Jahrzehnts auf lediglich 9 % belief. In diesem Kontext können sich die deutsche Erfahrung und die Bestrebungen Chiles mit seiner ehrgeizigen Energieagenda perfekt ergänzen“.
Chile und Deutschland führen bereits seit zwei Jahrzehnten erfolgreich Kooperation im Bereich erneuerbare Energien und Klimawandel durch; die Mehrzahl der bilateralen Kooperationsprojekte beider Länder bezog sich in den letzten zehn Jahren auf Energiethemen. Chile hat besonders im Bereich Wissen und Technologietransfer davon profitiert. Quelle: Energieministerium Chile.