Die Erzeugung von "grünem" Wasserstoff birgt Potenzial und weckt das Interesse der Industrie. (Agencia de Sostenibilidad Energética)
Santiago, 28. September 2018. Chile könnte bei der aktuellen globalen Energiewende ein wichtiger Akteur bei der Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien werden. Unter Einbeziehung neuer Technologien könnten so die Kohlenstoff-Emmissionen deutlich verringert werden. Eine Aufgabe, die das chilenische Energieministerium entschieden angeht, gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ.
„Aktuell konzentrieren wir uns darauf, das wirtschaftliche Ökosystem des "grünen" Wasserstoffs zu verstehen. So lässt sich identifizieren, wie wir ihn am besten in unsere Energiematrix intergrieren können“, sagte Energieministerin Susana Jímenez kürzlich bei einer Konferenz zum Thema, die vom chilenischen Energieministerium gemeinsam mit der GIZ und der Wirtschaftsföderungsgesellschaft Corfo organisiert wurde. An dieser Konferenz in Santiago nahmen auch 34 internationale Experten teil. „Die Produktion von Wasserstoff aus eneuerbaren Energien, die wir anstreben“, so die Ministerin, „soll sicher, effizient und wettbewerbsfähig sein.“
„Der grüne Wasserstoff könnte in der Zukunft in den den Bereichen Verkehr und Bergbau direkt als Brennstoff zum Einsatz kommen, oder um Maschinen, Geräte und Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzellen anzutreiben“, skizzierte Gabriel Prudencio, Abteilungsleiter Eneuerbare Energien im Ministerium. „Das Potenzial für die Erzeugung erneuerbarer Energien in Chile beträgt 1.800 GW, von denen die Matrix derzeit nur 22 GW verbraucht. Dieses Potenzial und die niedrigen Kosten des grünen Wasserstoffs werden es ermöglichen, integrale Lösungen zu entwickeln, wie etwa einen Nullemissionspfad für Wasserstoff“, erklärte Rainer Schröer. GIZ-Programmdirektor für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Chile. Sebastian Sichel, stellvertretender Direktor der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Corfo, betonte, dass "die große Potenz der Solarenergie (...) in Chile eine historische Chance für die Entwicklung von Wasserstoff bietet. Damit dies wirklich zu einem Wettbewerbsvorteil wird, müssen wir technologiebasierte Ventures und Innovationen auf Basis dieser Energiekraft fördern.“
„In Chile gibt es bislang noch keine gültigen spezifischen Vorschriften für die Verwendung von Wasserstoff als Kraftstoff, sondern nur als Industriegas, verwendet nach den geltenden nationalen und internationalen Vorschriften und Normen“ betonte Ministerin Jímenez. „Diese Tatsache sowie das politische Mandat unseres Präsidenten Sebastián Piñera, die Modernisierung des Landes im Bereich Energie weiter voranzubringen, sind der Grund, wieso wir als Ministerium die bestehenden Rechtsvorschriften überarbeiten und aktualisieren. Und hier beziehen wir die Analyse der alternativen Kraftstoffe, die im chilenischen Markt vertrieben werden können mit ein, wie auch den Wasserstoff“, sagte die Energieministerin.
Rodrigo Mancilla, Geschäftsführer des Corfo-Solarkomittees, führte aus, dass Corfo aktuell mit verschiedenen Unternehmen und Institutionen daran arbeitet, eine Wissensdatenbank zum Thema zu erstellen: „Durch unsere guten Verbindungen zu internationalen Netzwerken im Bereich Forschung und Entwicklung ist es uns möglich, einige der Erkenntnisse auf unser Ökosystem anzuwenden. Damit gehören wir in unserer Region zur Avantgarde. In Kürze, so Rodrigo Mancilla, werde eine Studie verfügbar sein, die das Potenzial für grünen Wasserstoff auch unter wirtschaftlichen Aspekten beleuchtet. Untersucht und evaluiert würden dabei speziell für die nördlichen Regionen Chiles, Antofagasta und Atacama, als Produktionszentren für Wasserstoff. Quelle: GIZ Chile