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Ausschreibung "Grüner Wasserstoff": Chiles Regierung fördert Projekte für nachhaltigen Aufschwung

Berlin, 3. Mai 2021. Das chilenische Energieministerium hat eine internationale Ausschreibung zum Thema „Grüner Wasserstoff“ veröffentlicht. Interessierte Projektentwickler sind eingeladen, entsprechende Vorhaben in Chile zu realisieren. Das Ziel dieser Maßnahme besteht darin, konkrete Initiativen finanziell zu fördern, die dem Ziel der CO2-Neutralität dienen. Gleichzeitig soll ein Anreiz geschaffen werden, um die regionale Wirtschaft anzukurbeln und Arbeitsplätze auf lokaler Ebene zu schaffen.

Konkret geht es bei der Ausschreibung um größere Projekte mit mehr als 10 MW, die bis Ende 2025 begonnen werden: Dazu können maximal 30 Millionen US-Dollar an ein oder mehrere Projekte vergeben werden. Die Anzeige richtet sich sowohl an chilenische wie auch ausländische Unternehmen, die ein Projekt zur Herstellung grünen Wasserstoffs mit mehr als 10 MW entwickeln und realisieren möchten, das spätestens im Dezember 2025 startet.

„Unsere Strategie sieht die Entwicklung des Brennstoffes in verschiedenen Etappen vor. Zuerst wird angestrebt, den produzierten Wasserstoff in unseren Schlüsselbranchen so nutzbar zu machen, dass diese ihren CO2-Fußabdruck reduzieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern können. In einem späteren Schritt, nachdem die Industrie erst einmal konsolidiert ist, werden wir den Wasserstoff exportieren können. Die Entwicklung dieser Industrie eröffnet uns die Möglichkeit, einen Paradigmenwechsel in der Produktmatrix unserer Wirtschaft innerhalb nur einer Generation herbeizuführen. Als wir die Strategie im November auf den Weg brachten, zählten wir 20 Projekte zur Herstellung von grünem Wasserstoff und diese Anzahl haben wir bereits verdoppelt: Heute gibt es mehr als 40 Projekte in Chile, die sich mit der Herstellung oder dem Konsum von grünem Wasserstoff befassen“, betonte der chilenische Minister für Energie und Bergbau, Juan Carlos Jobet.

"Die chilenische Wirtschaftsförderungsagentur Corfo hatte von Beginn an eine wichtige Rolle bei dieser richtungsweisenden Strategie und hat zur Stärkung der Branchen beigetragen, die die Entwicklung des Landes mit vorantreiben. Daher fördern wir seit Jahren verschiedene Initiativen rund um den grünen Wasserstoff. Mit der aktuellen Ausschreibung machen wir einen weiteren wichtigen Schritt mit dem Ziel eines nachhaltigen Aufschwungs, für mehr Arbeitsplätzen und mehr Möglichkeiten auf lokaler Ebene. Wir hoffen auf ein hohes Interesse seitens der Unternehmen, die dazu beitragen, um unser Land in eine führende Position bei der nachhaltigen Entwicklung auf internationaler Ebene versetzen“, führte Pablo Terrazas, Vizepräsident von Corfo, aus.

Bis Ende Juni können Anfragen und Details zu Verfahrensfragen formuliert werden. Der Bewerbungsschluss ist September. Sämtliche Informationen finden sich auf dieser Website.

Grüner Wasserstoff könnte eine Branche mit hohem Wert für die chilenische und internationale Wirtschaft sein. Schätzungen zufolge wird Chile mit seinen günstig hergestellten erneuerbaren Energien künftig zu einem wettbewerbsfähigen Player auf dem Weltmarkt werden. Nach heutigen Berechnungen ist zu erwarten, dass dieser Sektor in Zukunft jährliche Einnahmen generieren könnte, die im Jahr 2050 mehr als 30 Billionen US-Dollar betragen.

Nach internationalen Schätzungen würde der chilenische Export des grünen Wasserstoffs der Branche im Jahr 2050 annähernd 24 Milliarden Dollar betragen und über einen lokalen Markt von 9 Milliarden US-Dollar verfügen, was den heutigen Kupferexporten von Chile entspricht (zwischen 30 und 40 Milliarden US-Dollar pro Jahr).

Im Dezember 2020 hat Corfo als Vorstufe der aktuellen Ausschreibung das Verfahren Request For Information (RFI) abgeschlossen; dieser Aufruf verfolgte das Ziel das Interesse zu sondieren, das an der Durchführung von zahlreichen Projekten für grünen Wasserstoff bzw. seine Nebenprodukte in Chile besteht. Der Verband erhielt 18 Interessensbekundungen, die eine Gesamtinvestition von mehr als 12 Milliarden US-Dollar vorsahen. Sie bezogen sich auf Lösungen wie den Transport und Ersatz fossiler Brennstoffe bis hin zur Wärmeerzeugung in der Industrie, grünem Ammoniak, Ethanol und synthetischen Brennstoffen für den Export und andere.