Berlin, 30. Mai 2021. Hernán Larraín, Minister der Justiz und für Menschenrechte, hat das erste digitale Archiv zur nationalen historischen Erinnerung eröffnet. „Dieses Archiv soll künftig ein nationaler wie internationaler Bezugspunkt zum Thema Erinnerung und Menschenrechte werden“, sagte der Minister beim Start. Staatssekretärin Lorena Recabarren fügte hinzu, vorrangiges Ziel der Initiative sei es, bereits vorhandene Kulturprojekte und Erinnerungsorte zu registrieren, zu systematisieren und einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Der Minister hob hervor: „Auch einschlägige Organisationen aus der Zivilgesellschaft werden sich mit ihren Aktivitäten und Netzwerken einbringen können, so dass das Archiv ständig aktualisiert und vervollständigt werden kann.“ Das Projekt sehe auch ein nationales Verzeichnis vor, um die Orte der Erinnerung sichtbar machen und sie zu geolokalisieren. Die Dokumentensammlung sei außerdem in den Rahmen der definierten Ziele und Aktivitäten des nationalen Menschenrechtsplans eingebettet. „Auf diese Weise haben wir als Land die Möglichkeit, historische Erinnerung noch stärker bekannt zu machen und lebendig zu halten und so an die Zukunft zu denken, und dies soll dazu beitragen, dass Geschehnisse dieser Art sich niemals wieder ereignen“.
María Paz Vergara, die Exekutivsekretärin der Stiftung Dokumentation und Archiv des Vikariats der Solidarität, brachte ihre Wertschätzung für die Initiative zum Ausdruck: „Diese digitale Plattform erlaubt es, die Erinnerung an die Opfer der Diktatur sichtbar zu machen, die Wahrheit zu erfahren, die Arbeit von Menschenrechtsorganisationen kennenzulernen und Bildungsprogramme zu dieser Thematik zu entwickeln
Staatssekretärin Lorena Recabarren unterstrich, dass „die Orte der Erinnerung auch dabei helfen, aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Diskriminierung, Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit sowie Homophobie wirksam zu begegnen, indem Erfahrungen aus der Vergangenheit genutzt und mit einer erweiterten Bedeutung für die Gegenwart versehen werden. Herausforderungen und Verantwortungen gemeinsam zu betrachten hilft uns, so kollektiv die Grenzen aufzustellen, die wir als Gesellschaft nicht überschreiten sollen“.