Berlin, 4. April 2016. Roberto Matta (1911-2002) war Architekt, Bildhauer, Maler. Seine Arbeit war fächer-, genre- und kontinentübergreifend. Er gehört zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Das Haus der Kulturen der Welt in Berlin zeigt am Sonnabend, 23. April um 18 Uhr den Film „Intimatta“.
Der Film ist Teil des Ausstellungsprogramms der Schau "Zeit der Unruhe" (s. Link unten). Regisseur dieses Dokumentarfilms aus dem Jahre 2011 ist der Sohn des Künstlers, Ramuntcho Matta, der Dutzende von Tonbändern, Filmaufnahmen, Notizbüchern, Briefe, Postkarten und Andenken aus dem Leben seines Vaters zwischen 1986 und 2000 ausgewertet hat, um möglichst persönliche Einblicke in dessen fast ein Jahrhundert umspannendes Werk zu ermöglichen. Der Zuschauer kann eintauchen in ein künstlerisches Universum. Auch Zeitgenossen und Wegbegleiter Roberto Mattas kommen in dem Film zu Wort.
Ursprünglich ließ sich Roberto Matta in Chile als Architekt ausbilden. 1933 bis 1934 ging er nach Paris und arbeitete bei Le Corbusier. Begegnungen mit den großen Künstlern seiner Zeit – wie Federico García Lorca, Salvador Dali, André Breton, Henry Moore und vielen anderen befruchteten seine Arbeit. Matta gilt als Expressionist und Surrealist und ist vor allem für die von ihm entwickelte Maltechnik namens „morphologies psychologiques“ bekannt – dies ist quasi die Schreibtechnik der Surrealisten namens „écriture automatique“, übersetzt in die Malerei. (Die Idee: Beim Schreiben oder Malen auf Absichtlichkeit und Sinnkontrolle verzichten).
Der Chilene, der 2002 in Rom verstarb, war zeitlebens ein politischer Kopf, der sich bei aktuellen Geschehnissen und politischen Diskussionen auch künstlerisch einmischte und Stellung bezog.
Sohn Ramuntcho porträtiert Vater Roberto Matta (Intimatta Filmstill). Foto: Promo
Weitere Infos:
Haus der Kulturen der Welt (s. Intimatta, Zeit der Unruhe)