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Leóns Kunst behandelt Vertreibung, Exil und Rückkehr

Berlin, 28. November 1016. „Vertreibung, Exil, Rückkehr“ heißt die Ausstellung des chilenischen Künstlers Hernando León, die ab Montag, 5. Dezember, in der Galerie der Botschaft zu sehen ist.

Hernando León, Jahrgang 1939, ist ein Bewohner zweier Kontinente – Südamerika und Euro­pa. Seit Mitte der 70er Jahre lebt er in Deutschland, in Sachsen. Geboren in Zentralchile, nahm zuerst Kurs auf den großen Norden Chiles, wo er eine Professur innehatte und mit einem breiten künstlerischen Werk eine tiefe Spur im kultu­rellen Leben dieser Region hinterließ. In den achtziger Jahren reiste er nach Peru, Deutschland, Finnland und Ecuador, um verschiedene Kunstprojekte zu realisieren. In diesen Ländern entwickelte er ein umfangreiches künstlerisches Werk als Maler, Bühnenbildner, Grafiker und Akademiker. Dabei ist er sich seiner chilenischen Wurzeln und seiner südamerikanischen Identität immer bewusst geblieben.

 

Die Ausstellung von Hernando León umfasst vor allem den letzten Zyklus seines Schaffens in Spanien und Deutschland. In seinen großformatigen Bildern „Das Fortdauern des My­thos“, „Aus dem Pirnaer Tagebuch“, „Die Vertriebenen“, „El Caleuche und Patera“ – die León als Huldigung Hieroni­mus Boschs zu dessen fünfhundertsten Todesjahr widmet – beschäftigt sich der Künstler mit aktuellen Themen sozialer und kultureller Geschehnisse aus einem emotionalen Emp­finden heraus, dessen künstlerische Umsetzung von eige­nem Erleben durchdrungen ist: seines erzwungenen Exils in den siebziger und achtziger Jahren und den kulturellen Traditionen Lateinamerikas. 19774 emigriierte León in die damalige DDR, lehrte als Dozent an der Hochschule für Bildende Künste HfBK in Dresden und entwarf Bühnenbilder, etwa für Berthold Brechts „Mutter Courage“ in Weimar oder für „Die Zauberflöte“ am Theater Junge Generation Dresden.

Im Jahre 1996 erwarb er das „AtelierHaus“ in Pirna bei Dresden und richtete es für sich und andere Künstler als Atelier- und Ausstellungsort her. Es folgten Ausstellungen vorrangig in Pirna, Dresden und Berlin. Ebenso nimmt er seit der Redemokratisierung am kulturellen Leben Chiles teil. Er realisierte verschiedene soziokulturelle Projekte und stellte seine Bilder in Santiago, Valdivia, Chillán, Concepción und Antofagasta aus. Für Chillán und Yungay malte Hernando León Wandbilder und gründete das Museo Internacional de la Gráfica Contemporánea de Chillán (Internationales Museum der Grafik), das er auch leitet. León lebt in Dresden, Pirna und Santiago.

Vernissage: Montag, 5. Dezember, 19.00 Uhr, Botschaft von Chile, Mohrenstraße 42, 10117 Berlin. Die Ausstellung läuft von Dienstag, 6. Dezember 2016 bis Freitag, 24. Februar 2016. Geöffnet mo bis fr 11-17 Uhr.