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Sergio Diaz: "Wir wollen neue Mitglieder und Kooperationspartner gewinnen"

Berlin, 17. Oktober 2018. Das Netzwerk chilenischer Forscher in Deutschland (Red INVECA, Red de Investigadores Chilenos en Alemania) verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaft zwischen Deutschland und Chile zu vertiefen und den Austausch der Forscher und Forscherinnen zu fördern. Am 18. und 19. Oktober 2018 findet im Karlsruher Institut für Technologie KIT die siebte Jahrestagung statt. Themen sind die Internationalisierung, Inklusion und Innovation in der Wissenschaft.

Einige Fragen an Sergio Diaz, Vorstand für Kommunikation von Red Inveca e.V.

Red Inveca“ wurde 2012 gegründet. Wo steht die Organisation heute, was wurde in den vergangenen sechs Jahren erreicht?

Seit 2012 haben wir relevante Fortschritte gemacht. Das Netzwerk hat sich in diesen Jahren zu einer Referenz für chilenische Forscher entwickelt, die zum Studium oder zum Forschen nach Deutschland kommen. Und wir werden auch von anderen Peer-Organisationen als solche wahrgenommen. Gleichzeitig hat sich das Netzwerk von einer ersten "Gründer"-Phase zu seinem aktuellen Zustand einer "laufenden" Organisation mit klar definierten Positionen und Rollen, regelmäßigen internen Wahlen und einer robusten Corporate Governance-Struktur entwickelt. All dies ermöglicht uns, unseren Hauptzweck besser zu erfüllen: als Plattform für chilenische Forscher und Studenten und als Verbindungspunkt unter ihnen. So können wir deutschen und chilenischen Institutionen nützen.

Worum geht es bei der Jahrestagung 2018 in Karlsruhe?

 

Dieses Jahr möchten wir über drei Themenkomplexe diskutieren, die momentan sehr aktuell in Chile sind. Im August wurde vom Parlament die Gründung eines Ministeriums für Forschung, Technologie, Wissen und Innovation verabschiedet. Diese Nachricht ist für uns als WissenschaftlerInnen sehr wichtig, weil es in erste Linie um unsere Arbeit geht – und hier interessieren uns besonders zwei Themen: die Internationalisierung und die Innovation: Wir möchten diesbezüglich die aktuelle Lage des chilenischen Hochschulsystems identifizieren und darüber hinaus diskutieren, wie wir aus Deutschland, also von Chile betrachtet aus dem Ausland, unsere Erfahrungen einfließen lassen und so auch einen Beitrag leisten können. Das andere Thema, auf das wir eingehen möchten, steht im Kontext der Frauenbewegung – die nicht nur in Chile sehr aktiv ist, sondern weltweit. Wir möchten auf die historische Rolle der Frauen in der Wissenschaft in Chile schauen und uns genauer damit auseinandersetzen, wie wir diese in der Zukunft verbessern können.

Welches sind die aktuellen Themen und Herausforderungen für die Wissenschaft/ler in Chile?

Nach unseren Analysen sind drei Themen relevant, die auch auf unserer Tagung die Hauptrolle spielen: Erstens die wachsende Präsenz von Forscherinnen sowie Forschung als Inklusionsraum; zweitens unsere im Ausland gewonnene Erfahrung. Drittens: die stärkere Verankerung der Forschung in der Gesellschaft, im öffentlichen und privaten Bereich, außerhalb der traditionellen Institutionen. 

In welchen Bereichen gibt es nach Meinung von Red INVECA mehr Kooperationsmöglichkeiten mit deutschen Partnern?

Wir halten es für konsequent, dass Chile und Deutschland weiterhin in den gemeinsamen Bereichen zusammenarbeiten, die für beide Länder relevant sind. Derzeit sehen wir eine intensive Zusammenarbeit in Bereichen wie erneuerbare Energien, Bergbau und Geologie sowie Ozeanographie. Und für die Zukunft sind wir der Meinung, dass andere Bereiche, die gemeinsame Herausforderungen darstellen, von Interesse sein sollten, z.B. Elektromobilität, Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion, Alterung der Bevölkerung, soziale Konflikte und Einwanderung.  

Was sind die Ziele des Netzwerks für die kommenden Jahre?

Wir zielen darauf ab, die interdisziplinäre und interkulturelle Arbeit des Netzwerkes in Deutschland und Chile zu festigen. Hierfür stehen wir etwa vor der Aufgabe, neue Mitglieder und Kooperationspartner in beiden Ländern zu gewinnen. Zudem wollen wir das traditionelle Jahrestreffen weiter organisieren und Initiativen und Veranstaltungen von Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterstützen. Red INVECA soll als wichtige Informationsplattform und Bindeglied zur Zusammenarbeit und Integration für deutsche und chilenische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fungieren. 

Mehr Informationen: Red Inveca   Karlsruhe Institute of Technology